Kompetent Entscheidungen treffen

Klarheit schaffen, Komplexität ordnen, souverän handeln


Autor:  Reinhard Kotter  |  Verfasst am 03.03.2025  |  Kommentare: 0


Zauberwürfel als Symbol für Entscheidungen

Wir entscheiden unaufhörlich

Menschen treffen unaufhörlich Entscheidungen, angeblich 20 000 pro Tag. Und das tun sie meist unbewusst/­automatisch/­intuitiv sowie schnell und richtig.

Nur ein winziger Teil aller Entscheidungen stellt uns vor echte Probleme.

Diese können aber so gravierend sein, dass wir verwirrt, blockiert oder ängstlich sind oder ständig zwischen verschiedenen Optionen hin- und herwechseln.

Spätestens wenn das zu Dauerstress, Überforderung oder Blockaden führt, lohnt sich der Weg zum Coach.




Arten von Entscheidungsproblemen

Es sind individuell sehr verschiedene Entscheidungsprobleme, mit denen Klient:innen zum Coaching kommen.


• Generelle Entscheidungsschwäche: d. h., er/sie leidet daran, dass er/sie z. B. immer wieder in verschiedensten Alltagssituationen Probleme hat, zu handeln, eine Wahl zu treffen oder eine Veränderung vorzunehmen.

• Einzelentscheidung: Es geht dem Coachee nur um eine einzelne wichtige Entscheidung, die mit Ängsten, Zweifeln, Trennung oder Verlust verbunden ist.

• Kontextabhängige Probleme: Andere Klient:innen haben wiederum nur in bestimmten Kontexten Entscheidungsprobleme und sind etwa im Beruf gute Entscheider. aber im Privaten zögerlich und unsicher, was sie tun sollen.

Hier geht es also um ganz verschiedene Coachingziele und Aufträge, und diese erfordern unterschiedliche Herangehensweisen.

„Entscheidungen richten sich nicht nach Möglichkeiten, Möglichkeiten werden durch Entscheidungen geschaffen.“ Markus Heim




Komplexe Zusammenhänge

Schwierige Entscheidungen sind selten rein sachlich: Sie berühren Beziehungen, Werte, Identität - mit Rückkopplungen im System.

Oft geht es auch nicht primär um eine schwierige Entscheidung zwischen verschiedenen Optionen, das ist nur auf der Sachebene der Fall. Tatsächlich sieht man dann, bei genauer Betrachtung, einen unter der Oberfläche verborgenen Problemkomplex.

Da kann es um Beziehungsthemen, Machtfragen, alte Muster, Glaubenssätze, Werte, Überzeugungen, Verlustängste und andere Themen gehen und mehrere Zusammenhänge können eine komplizierte Problemstruktur bilden, die schwer aufzulösen scheint.

Hier ist das Können des systemischen Coachs gefragt. Oft reicht es nämlich, nur ein wichtiges Thema zu lösen (Schlüsselthema), und dann lösen sic die Verstrickungen durch eine Dynamik der wechselseitigen Beeinflussung nahezu von selbst.

Die Systemtheorie sagt: Wenn sich ein relevantes Strukturelement bzw. eine Beziehung verändert, muss das gesamte System sich reorganisieren. Coach und Klient müssen also „nur“ herausfinden, was das Schlüsselthema ist, das die Entscheidungsfindung blockiert.

Hilfreich für die Entscheidungsfindung sind: Perspektivwechsel, Priorisierung, Akzeptanz, Loslassen – und ein stimmiges Zielbild.

Und wenn wir wichtige Entscheidungen treffen, verändern wir uns, brauchen dann Neubewertungen, andere Strategien und Muster.

Kurz gesagt:

Die Fähigkeit, klar, sicher und zügig entscheiden zu können, ist nicht nur für Führungskräfte elementar wichtig. Sie erleichtert das Leben erheblich und lässt Menschen selbstsicher, kompetent und erfolgreich handeln.